Neue Tomatensorten braucht kein Mensch!
Manchmal machen sich millionenschwere Lebensmittel-, Chemie- und Pharmakonzerne – meiner Meinung nach – ziemlich lächerlich. Ein Beispiel gefällig?
Die Firma Bayer aus Leverkusen will – laut Presseaussendung – neue Tomatensorten entwickeln, “die über verbesserte Geschmackseigenschaften verfügen und zu einer gesunden Ernährung beitragen” (!?!?).
Tja, da warte ich jetzt aber schon mit Spannung auf diese neuen Sorten. 😉 Dann brauche ich nämlich meine schlecht schmeckenden Tomaten nicht mehr züchten. Habe gar nicht gewusst, dass meine Tomaten bis jetzt noch nicht zu meiner gesunden Ernährung beigetragen haben!? Und was sind eigentlich “verbesserte Geschmackseigenschaften”? Ist da ein Bayer-(Presse-)Mitarbeiter vielleicht in Holland aufgewachsen?
Es gibt Tausende Tomatensorten in allen nur erdenklichen Formen und Farben, und ich glaube nicht, dass man das Rad neu erfinden muss! Oder geht’s vielleicht doch nur ums Geschäft? Zitat aus der Presseaussendung: “Wir erwarten, dass die Vereinbarung attraktive Wachstumschancen für unser weltweites Tomaten-Portfolio eröffnet”, so Dr. Orlando de Ponti, Leiter Forschung & Entwicklung bei Nunhems.
Bäh, wenn ich das Wort “Tomaten-Portfolio” nur höre… Da höre ich den Shareholder-Value-Gedanken schon trappsen. Also, ich find das letztklassig! Der Text der Presseaussendung liest sich übrigens wie eine Werbebotschaft für Umsatzmaximierung. Da kann Bayer auch ein paar Tomaten-Rezepte auf seiner Internet-Seite haben – Sympathie für diese Firma kommt bei mir trotzdem nicht auf…
Link: Presseaussendung von Bayer
P.S.: Sollte sich oben genannte Firma jetzt bemüßigt sehen, mich wegen dieser Aussagen zu klagen: Dieser Artikel entspricht meiner eigenen Meinung und die Presseaussendung wurde wortwörtlich zitiert (zudem abgespeichert, sollte sie aus irgendwelchen Gründen von der Homepage “verschwinden”). Außerdem hat auch die “Financial Times Deutschland” schon einen Bericht darüber verfasst. 😉